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Tough Kidz - Selbstverteidigung für Kinder (Part 4)

Unsere erste Trainerausbildung läuft derzeit mit positiver Resonanz und die Nachfrage nach weiteren Ausbildungen ist groß. Anscheinend haben wir mit unserem Denkansatz und unserem strukturierten Gameplan zur Selbstverteidigung für die Kleinen alles richtiggemacht.

 

Wir bleiben bei unserer Kernaussage, dass wir mit unserer Ausbildung und der Vermittlung unseres Gameplans auf die altersgerechten Belange der Kinder, die unsere Trainingseinheiten besuchen, eingehen möchten.

 

Der berüchtigte „böse Mann“ spielt bei uns nur eine untergeordnete Rolle und wird mehr durch die Thematiken „Wahrnehmung“, „Positionierung“, „verbale Komponenten“ und der Entscheidung aufgrund des eigenen Bauchgefühls behandelt. Wir möchten die Kinder in ihrem Alltag bei unbekannten Dingen unterstützen. Wir möchten hier nicht die subjektive Angst schüren oder durch falsches und für manche Eltern ein zufriedenstellendes und spektakuläres Szenariotraining die am Training teilnehmenden Kinder im schlimmsten Falle sogar traumatisieren.

 

Ebenso findet man in unserem Training keine Messer oder die Abwehr von Messern. Nach wie vor sind wir über diese Ausbildungsinhalte entsetzt und schütteln weiterhin den Kopf.

 

Analysiert man Handyvideos von Schulfhofrangeleien und nimmt sich einfach mal die Zeit mit den Kindern zu sprechen und auch ihren Problemen zuzuhören, so wird schnell klar – der „böse Mann mit seinem Lieferwagen“ oder gar Waffen auf dem Schulhof werden nicht thematisiert.

Vereinzelt kommt der „böse Mann“ vor – der ist dann von der Mafia und möchte den Vater entführen oder der kommt, packt einen ins Auto und fährt dann irgendwo hin.

 

Schnell wird hier deutlich, dass oftmals die Vorstellung und das Verständnis von Straftaten, Aggression und Gewalt  in der Welt der Kinder nicht gegeben ist. Warum sollen wir diese dann durch unser Training in die Welt der Kinder bringen?

 

Hört man den Kindern zu, so sind da der Carsten, Gunther und Dennis aus der Nachbarklasse (Namen natürlich frei erfunden). Diese drei Rabauken tyrannisieren den ganzen Schulhof, reißen andauernd die Rucksäcke von den Schultern und schubsen einen durch den Schulgang.

 

Das sind Probleme von Kindern, für die sie oftmals nicht die richtige Lösung finden. Es gibt Vorgaben von den Eltern sich zur Wehr zu setzen oder sich nicht zu wehren. Werde ich im Gerangel mit einem der drei Jungs von einem Lehrer ertappt, werde ich gegebenenfalls mit bestraft und es werden die Eltern informiert. Dieser innerliche Konflikt ist bei den Kindern allgegenwärtig. Wie sie es auch anstellen, es ist manchmal einfach „unbegründet“ falsch und sie können sich als Kind nicht erklären.

 

Unsere Traineraufgabe sollte darin bestehen, dass wir die Kinder für den Alltag sensibilisieren, ihnen spielerisch mögliche Tücken und Gefahren des Alltags aufzeigen und ihnen einen Werkzeugkasten zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung an die Hand geben, mit dem sie sich bei möglichen Konfliktsituationen auch clever durchsetzen können.

 

…und genau hier setzt unser Gameplan an. Ein strukturiertes Vermitteln einer Selbstbehauptungsstrategie mit verbalen und ringerischen Komponenten zur Durchsetzung der eigenen Grenzen und der Vermittlung von Wahrnehmung, dem möglichen Erkennen von Gefahren und auch der Fähigkeit einer erwachsenen Person zu sagen, dass man manche Dinge auch als Kind nicht möchte.

 

...die kommenden Tage geht es weiter...